„Dinner for One“ uff Waller Platt

„Groad wirrer su wie Viermjoahr? –  „Groad wirrer su wie alle Joahr!“  Mit diesen Worten lässt sich das Geschehen auf dem Wallauer Rezepturhof zur Jahreswende kurz zusammenfassen. Genau genommen traf dieser Dialog allerdings in diesem Jahr gar nicht zu, denn die Veranstaltung hatte in den beiden vergangenen Jahren ja wegen der Pandemie ausfallen müssen. Jetzt hatte der Heimatgeschichtsverein Wanaloha wieder dazu eingeladen, den Jahreswechsel gemeinsam im Mittelpunkt des Dorfes zu verbringen. Und wie in den Jahren zuvor wurde der aus dem Fernsehen berühmte Sketch in der auf Wallauer Verhältnisse übertragenen Version – auf Waller Platt, mit Wallauer Originalen und mit lokalen Köstlichkeiten – dargeboten. Und wieder war das Ereignis auch in diesem Jahr einzigartig. Der Rezepturhof war als Treffpunkt vorbereitet, und viele Gäste fanden sich ein, um in geselliger Runde den Jahreswechsel zu feiern. Es wurden etwa 200 Besucher gezählt, neben Wallauern wurden unter anderem auch Breckenheimer und Erbenheimer gesichtet. Keiner musste sein Kommen bereuen. Klaus Göller und Linda Stein als „Schambes und Frau Sophie“ waren sichtlich motiviert von der Gelegenheit, wieder zu spielen, und liefen, zusätzlich angetan von der guten Resonanz, wieder zu Höchstform auf. Immer wieder gab es Szenenapplaus für ihre überzeugende Darbietung. Besonders gut kamen die historischen Wallauer Personen an, an die ältere Besucher sich noch erinnern konnten: Jopp Diefenbach, Pfarrer Kessler, Apotheker Keim und der Heimatchronist Johann Philipp Schleicher. Auch die kulinarischen Genüsse sorgten für Erheiterung, u.a. Wallauer Bachforelle, als Wein „Waller Ruseberg“, dann natürlich Ebbelwoi und auch heimische Obstsorten wie „Hannsgetraube“, dazu Eierlikör. Für die meisten Lacher sorgte Schambes jedoch dadurch, dass er den Ebbelwoi nicht an den Tisch holte, bevor er damit anstieß. Klaus Göllers Kommentar danach: „Ich werde auch älter und muss Wege sparen.“ Nach Ende des Sketches – pünktlich kurz vor Mitternacht – blieben die meisten der Anwesenden noch bis kurz vor 2 Uhr versammelt. Sie genossen sie den von Wanaloha angebotenen heißen Ebbelwoi sowie Sekt und die kalten Getränke, die angesichts der sehr milden Temperaturen guten Zuspruch fanden. Erfreulicherweise hielten sich alle Besucher an das Böllerverbot, auf das bei der Begrüßung deutlich hingewiesen worden war. So verlief das Zusammensein in harmonischer, lockerer Atmosphäre. Am Ende waren sich alle einig: Auch im nächsten Jahr wäre es schön, wenn es wieder hieße: „Groad wirrer su wie alle Joahr!“

 

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